0Rotwein Rezepte gibt es viele. Von Wild, über rotes Fleisch und Eintöpfen bis zu richtig geschmacksintensivem Käse oder Käsesnacks mit Blätterteig sind großartige Geschmackserlebnisse.
Rotwein Rezepte: Viele Varianten für großen Genuss
Rotwein passt nicht nur hervorragend zu Braten und Steaks, sondern gibt noch dazu vielen Gerichten die richtige Note – vom Boeuf à la Mode bis zu Coq au Vin. Und auch mit Süßem, Schokolade & Co lässt sich Rotwein hervorragend kombinieren.
Kurz gesagt: Rotwein ist ein Multitalent – er passt zu salzigen wie süßen Gerichten und inspiriert zu allerlei neuen Rezeptkreationen, wie ein Blick in die lange Liste der chefkoch.de-Rezepte verrät: in Rotwein gekochte Chorizo, Birnen-Rotwein-Konfitüre, Matjes in Rotwein, in Rotwein karamellisierte Zwiebeln und vieles mehr.
Rotwein und Essen kombinieren: So klappt es
Mit ein wenig Grundwissen über die verschiedenen Rebsorten sowie Herkunftsländer und deren Besonderheiten ist keine mehrjährige Sommelier-Ausbildung nötig, um den richtigen Roten für das ausgewählte Kochrezept finden.
Bei typisch französischen Gerichten wie dem Rinderbraten Boeuf à la Mode oder dem Hühnchen-Gericht Coq au Vin ist es nicht schwer, die richtige Wahl zu treffen – am besten harmoniert der gleiche Wein, der auch für die Zubereitung benötigt wurde, zum späteren Essen. In beiden Fällen ein kräftiger Bordeaux oder Burgunder, damit die Aromen auch noch nach längerem Schmoren erhalten bleiben und dem Fleisch die richtige Note geben.
Leckere Rotwein Rezepte gibt es nicht nur für Lammgerichte. Auch Rinderbraten gelingen mit einem kräftigen Bordeaux oder Burgunder ganz köstlich. (#1)
Für alle anderen Gerichte gibt es ein paar einfache Grundregeln, um den passenden Rotwein zum Rezept zu finden. Damit klappt es auch mit einem Spontan-Kauf im Supermarkt oder einer Wein-Bestellung online, ohne vorher alles durchprobiert zu haben. Wichtig ist, eine Harmonie zwischen dem jeweiligen Essen und dem Rotwein zu schaffen – und die Geschmacksnoten des Weins mit dem Gericht aufeinander optimal abzustimmen.
Rotwein: Die Einteilung in „Schweregrade“
- Leichtere Rotweine
- Mittelschwere oder kräftigere Rotweine
- Schwere Rotweine
Jeder Wein in hat in seiner jeweiligen Klasse zwar nochmal ein wenig unterschiedlich ausgeprägte Geschmacksnoten, aber vom Grundprinzip her liegt man mit dieser Klassifizierung immer auf der richtigen Welle.
Leichtere Rotweine zu Vorspeisen, Snacks und Hausmannskost
Leichtere, trockene Rotweine wie der Valpolicella Classico, ein Blauer Zweigelt oder ein Bardolino haben oft eine schöne, primäre Fruchtnote, wirken saftig und manchmal fast traubig. Dank ihres milden Geschmacks und dem oft eher moderaten Alkoholgehalt sind diese Weine geeignet für leichtere Gerichte wie Vorspeisen, kleine Snacks und Hausmannskost. Am besten sollten sie nicht sehr lange gelagert sein und innerhalb von zwei bis drei Jahren nach der Lese getrunken werden.
Klassische Rotwein Rezepte zu deftiger Hausmannkost oder schmackhaftem Käse. Viele unterschiedliche Varianten für jeden Geschmack dabei. (#2)
Leichtere Rotweine passen am besten zu
- Hausmannskost wie Erbseneintopf, abgebräunte Maultaschen, Kartoffelpuffer
- Eiergerichte wie Omelette, spanische Kartoffel-Tortilla
- Kalte Brotzeiten wie Wurst, Schinken, Speck und Käse, Radieschen, Essiggurken, Schwarzbrot
- Snacks wie Käsegebäck, Schüttelbrot, überbackene Tortilla-Chips
- Salate von Nizza bis Griechischer Bauernsalat mit Schafskäse
Mittelkräftige Rotweine als Begleiter von gehaltvolleren Gerichten
Ein mittelkräftiger Rotwein ist ein Weintyp mit markanterem Duft und Geschmack. Aromatische Rebsorten, wie zum Beispiel Sangiovese oder Pinot Noir prägen seinen Charakter. Sein angenehm komplexes Geschmacksspiel sowie seine Wärme und Fülle sind die Stärken von mittelkräftigen Rotweinen – daher sind sie hervorragend als Begleiter zu einem etwas gehaltvollen Essen geeignet.
Allgemein gilt: Umso würziger das Gericht oder Fleisch, desto würziger und kräftiger sollte auch der Wein sein. Allerdings sollte er nicht das Aroma des Fleisches / der Gerichte überdecken.
Mittelkräftige Rotweine passen am besten zu folgenden Speisen
- Kräftige Suppen wie Ochsenschwanzsuppe, Gulaschsuppe, Französische Fischsuppe (Bouillabaisse)
- Chili con Carne
- (Rohe) Fleischgerichte wie Tartar, Buletten
- Kräftige Fleisch- oder Fischterrinen
- Mediterrane Vorspeisen wie eingelegte Paprika, Zucchini, Auberginen und Oliven
- Knoblauchbrot, Tramezzini, Bruschetta
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Es muss auch nicht immer ein aufwendiges Gericht sein: Rotwein Rezepte nachkochen kann auch einfach sein. Leckere Penne, mit fruchtiger Rotwein-Tomatensoße mit frischem Gemüse und dazu noch ein gutes Gläschen Rotwein – das schmeckt! (#3)
Schwere und sehr starke Rotweine
Einen richtig gehaltvollen Bordeaux, einen geschmacksintensiven Burgunder oder einen südfranzösischen Corbières erkennt man vor allem an seiner intensiv dunklen Farbe und Schwere. Zu den Schwergewichten zählen auch der Brunello, der Valpolicella Ripasso oder ein kräftiger spanischer Rioja. Wenn es ein Übersee-Wein sein soll, zählen zu den schweren Rotweinen vor allem Cabernet-Sauvignon, Merlot, Shiraz oder Zinfandel (wahlweise aus Australien, Südafrika, Chile oder USA)
Im Unterschied zum leichteren Rotwein hat der schwere Rotwein immer eine öligere Konsistenz und läuft beim Einschenken oder Schwenken des Weins im Glas langsamer am Glasinnenrand herunter.
Schwere Rotweine passen am besten zu diesen Gerichten
- Wild wie Wildschweinbraten, Hirschgulasch, Rehkeule
- Lammbraten, Irish Stew
- Fleischgerichte wie Gulasch, Schmorfleisch, Fleisch aus dem Römertopf
- Spaghetti Bolognese (ein Profikoch-Geheimtipp ist übrigens, in die Sauce unbedingt mit Amarone-Wein einköcheln zu lassen)
- Würzige Lasagne
- Meerestiere mit kräftigen Saucen – etwa Spaghetti Vongole, Miesmuscheln
- Reifer Brie & Camembert, Gorgonzola oder Roquefort-Käse
Weitere Rotwein Rezepte
Rotwein passt auch hervorragend zu vielen weiteren Grundnahrungsmitteln wie Käse, Fisch & Süßem. Lassen Sie sich von der Vielfalt der Kombinationsmöglichkeiten überraschen!
Der Klassiker unter den Rotwein Rezepten ist sicherlich ein leckerer Wildgulasch mit frischen Pilzen. Hier schmeckt man den Wald und die Natur förmlich direkt auf der Zunge. (#4)
Rotwein und Fisch
Rotwein und Fisch – das kann sehr gut harmonieren, aber Vorsicht: Tanninreiche Rotweine in Kombination mit dem zarten Eiweiß der Fische vertragen sich nicht sehr gut. Achten Sie daher darauf, zu Fischgerichten einen leichten, fruchtigen Rotwein mit wenig Tanningehalt zu servieren: Zu gebratenem und gegrilltem Fisch passen sehr gut ein Spätburgunder oder Grenache, die eher dezente Tannine haben.
Achtung: Vom schweren Cabernet Sauvignon zum Saibling oder zu Hummer ist eher abzuraten, da diese Kombination einen eher merkwürdigen Geschmack im Mund hervorruft.
Rotwein und Süßes
Auch Rotwein und Schokolade harmonieren sehr gut miteinander – sei es pur oder etwa in einem Kuchen oder in Muffins verarbeitet: Diese Kombi ist einfach unübertrefflich und lässt einem schon beim Lesen das Wasser im Mund zusammenlaufen. So harmonieren verschiedene dunkle Schokoladensorten von dunkler Vollmilchschokolade mit hohem Kakaogehalt bis Zartbitter-Schokolade sehr gut mit mittelschwerem bis schwerem Rotwein.
Testen Sie auch Schokoladen mit Aromen wie Chili, Orange oder Weihnachtsgewürzen sowie auch Lebkuchen, Spekulatius oder Dominosteine zusammen mit Rotwein. Hier wird jeder schnell seine persönliche Lieblings-Kombi herausfinden.
Für Backbegeisterte gibt es viele Kuchenrezepte mit Rotwein – schmökern Sie einfach die Angebote von chefkoch.de oder Foodblogs durch, um sich hier Ihre ganz individuellen Inspirationen zu holen.
Rotwein und Käse
Während zu mildem Käse wie Frischkäse, Ricotta, jungem Gouda und Brie eher ein leichter (besser: weißer) Wein passt, können kräftige Käsesorten wie gereifter Camembert, Parmesan auch kräftigen roten Wein vertragen, wie etwa einen kräftigen, fülligen Shiraz. Sehr rasse Käsesorten wie etwa Blauschimmelkäse, Roquefort oder gereifter Gorgonzola sowie alle überbackenen Käsegerichte mit ihrem ganz charakteristischen Eigengeschmack, etwa eine französische Zwiebelsuppe, vertragen ebenfalls Weine aus der Kategorie sehr stark und gehaltvoll.
Die meisten Menschen glauben, dass man einen Rotwein nicht zu einem Fisch genießen sollte. Wir sind anderer Meinung. Es gibt schmackhafte Rotwein Rezepte mit Fisch. Einzig auf eine dezente Tannine ist zu achten. (#5)
Rotwein und Grillen
Für das Grillen ist ein Rotwein von Struktur vonnöten – greifen Sie also am besten zu den mittelschweren bis schweren Rotweinen. Denn hier konkurrieren die kräftigen Röstaromen von stark mariniertem Fleisch. Für mildes Grillgemüse oder Scampis und Tintenfisch vom Grill eignen sich dagegen eher leichte und fruchtige Rotweine wie Valpolicella Classico, ein Blauer Zweigelt oder ein Bardolino Wein.
Rotwein und Wokgerichte
Eine erstmal außergewöhnliche Kombi – aber die die Schärfe von Chili und Ingwer lässt sich mit leichten, fruchtigen Rotweinen hervorragend ausgleichen. Vom würzigen Thai-Curry bis zur intensiv gewürzten Gemüse-Tofu-Pfanne oder gebratenen Wok-Nudeln mit Huhn – ausprobieren lohnt sich!
Kochen mit Rotwein
In zahlreichen Rezepten spielt Rotwein als Zutat auch eine tragende Rolle: so etwa die Klassiker wie das typisch französische Boeuf à la mode oder Coq au Vin. Außerdem gibt es noch viele weitere Koch- und Backrezepte, in denen Rotwein eine sehr gute Figur macht. Und das nicht nur als Hauptgericht, sondern auch in Form von Beilagen, Saucen oder Desserts – lassen Sie sich inspirieren:
- Rotwein-Schalottenbutter
- Rotwein-Bolognese
- Rotweinbirnen
- Traubengelee mit Rotwein
- Rowein-Marsala Mousse
- Rotweinkuchen /-muffins
- Rotwein-Pflaumengrütze
- Zwetschgenröster
Für Liebhaber von Süßem gibt es selbstverständlich ebenfalls leckere Rotwein Rezepte. Ein Rotweinkuchen, oder auch Gewürzkuchen und dazu ein leckerer Glühwein – ein Genuss nicht nur in der Weihnachtszeit. (#6)
Besondere Rotweine – eine Auswahl
Amarone: Der sehr dunkle, kirschfarbene Amarone ist ein aus getrockneten Trauben gekelterter Rotwein aus der Region Valpolicella. Speziell ist, dass die Trauben nach der Lese „rosiniert“, in der Regel 60 bis 100 Tage. Das Ergebnis ist ein gehaltvoller, besonderer Wein mit beeindruckenden Geschmacksnoten aus Pflaumen, getrockneten Früchten, Tabak, Nelken, Weihnachtsgewürzen und Zartbitterschokolade.
Ein guter Amarone braucht Zeit, mindestens zwei Jahre reift er. Erst dann kommt er in den Verkauf. Ein Riserva reift sogar vier Jahre lang, üblicherweise im Holzfass.
Rotwein Rezepte mit Amarone
- Sauce Bolognese
- Amarone-Risotto
- Mit Amarone geschmorte Lammkeule
Portwein: Der Portwein, auch kurz Port genannt, ist ein roter Süßwein aus der Region Alto Douro in Portugal. Seinen Namen erhielt er von der portugiesischen Hafenstadt Porto, in die er traditionell nach seiner Produktion über den Douro flussabwärts verschifft wurde.
Der hochwertigste Port ist der Vintage Port, der durch einen langen Ausbau und die anschließende Flaschenlagerung eine ganz besondere Aromatik und Komplexität entwickelt.
Rotwein Rezepte mit Portwein
- Galia-Melone mit rohem Schinken und Portwein
- Barbarie-Entenbrust mit Portweinsauce
- In Portwein geschmortes Rotkraut
- Zwetschgenröster
Sie haben kein Händchen fürs Kochen und schrecken daher vor Rotwein Rezepten zurück? Kein Problem – auch Sie bekommen Ihren Genussmoment mit einem leckeren Glas Rotwein und frischen Feigen! (#7)
Barrique-Rotwein: Charakteristisch ist, dass diese Rotweine im Holzfass (Barrique) reifen und lagern und dadurch sehr tanninreich (gerbstoffhaltig) sind. Sie erhalten dadurch einen ganz eigenen, ja fast „holzigen“ Geschmack. Als Barrique-Rotweine sind unter anderen folgende Sorten erhältlich
- Cabernet Sauvignon
- Zinfandel
- Shiraz
- Dornfelder
Zum Kochen eignet er sich nur bedingt: Barrique-Weine sollten keinesfalls mit sehr Saurem, Bitterem oder Scharfem kombiniert werden, da die darin enthaltenen Gerbstoffe dann noch bitterer und adstringierender schmecken können. Gut hingegen passen sie zu kräftigen und fettreichen Gerichten. Diese lassen die Tannine insgesamt weicher erscheinen.
Tipp: Probieren Sie zuerst einen Barrique-Wein, bevor Sie ihn in ein Gericht geben. Wenn die Holznote zu stark ist, kann sich dies im Gericht ungünstig auswirken.
Rezeptideen mit Barrique-Wein
- Wildbraten
- Wildgulasch
Valpolicella Ripasso: Der Valpolicella Ripasso stammt aus dem Weinbaugebiet Valpolicella in der Region Veneto. Seine Besonderheit: Er wird mit einer besonderen Methode, dem „Ripasso“, hergestellt. Dies heißt so viel wie erneuter Durchgang: Hierfür werden junge, vergorene Valpolicella-Rotweine auf den Trester des Amarone gegeben.
Dadurch kommt es zu einer zweiten Gärung, der Wein erhält seinen typischen, etwas rosinenartigen Geschmack, ähnlich dem des Amarone. Kenner lieben den Ripasso und charakterisieren seine Geschmacksnoten mit dunklen Beeren, Gewürze, Minze, Schoko und Cassis.
Ein eleganter Wein, der sich als Begleiter zu edlen Gerichten wie etwa einem Dry Aged Steak oder einem schönen Wildgericht eignet.
Bildnachweis: © Shutterstock-Titelbild: ImYanis, -#1 Mateusz Gzik-, -#2 mythja, -#3 ARCANGELO, -#4 AS Food studio, -#5 Anna Hoychuk, -#6 nata_nytiaga, -#7 Lunov Mykola