Italienische Rotweine: Ein Genuss von höchster Qualität

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Die sanften Hügel der Toskana sind prädestiniert für den Anbau edler Rotweine. Kenner wissen das und schätzen die vollmundigen Rotweine höchster Qualität, die aus dieser Region stammen. Eine kleine Weinkunde.

Bio-Rotwein: edle Tropfen für jeden Geschmack

Kenner bevorzugen Weinsorten, die sie ausprobiert und für gut befunden haben. Wer sich noch auf dem Weg zum Weinkenner befindet, sollte sich erst einmal mit den verschiedenen Sorten vertraut machen. Darunter findet jeder seinen Favoriten, wobei eines häufig gleich ist: Ein guter Bio-Rotwein wird bevorzugt, gleich, aus welcher Region er stammt oder welcher Sorte er angehört. Ein Grund können dabei die Aromen sein, die sich dank des ökologischen Anbaus besser entfalten können. Doch dazu später mehr.


Einige Eigenschaften von Rotweinen in der Übersicht

Die Vielzahl der Rotweine weist eine oder mehrere der folgenden Eigenschaften auf:

  • Trocken

    Trockener Rotwein ist für viele Anlässe bestens geeignet und passt zu verschiedenen Speisen. Eine gesetzliche Vorgabe zur Etikettierung trockener Weine gibt es nicht, dennoch steht „trocken“ EU-weit sowohl als Bezeichnung für den Süßegrad als auch als Angabe zum Geschmack.


    Vorgeschrieben ist jedoch ein maximaler Restzuckergehalt von neun Gramm pro Liter, dabei weisen „klassisch trockene Weine“ einen Restzuckergehalt von höchstens vier Gramm je Liter auf.

    Hat der Wein einen niedrigen Säure- und Tanningehalt, kann er trotz eines geringen Zuckergehaltes sogar den Eindruck erwecken, lieblich zu sein. Gleiches gilt für stark alkoholhaltige Weine sowie überlagerte Rotweine.

  • Lieblich

    Ein lieblicher bzw. feinfruchtiger Wein weist einen Restzuckergehalt von 18 bis 45 Gramm je Liter auf. Weine, die noch mehr Zucker enthalten, bezeichnet man als Süßweine.

    Bei einem solchen Wein wird die Gärung des Traubenmostes durch Kälteeinwirkung unterbrochen, um den hohen Zuckergehalt beizubehalten. Liebliche Weine haben oftmals weniger Alkohol, weil weniger Zucker umgewandelt wurde.

    Im Gegensatz dazu ist bei einem trockenen Wein der Alkoholgehalt deutlich höher, da mehr Zucker vergoren wird. Liebliche bis süße Weine werden gern als Begleiter zu fruchtigen Desserts gereicht.

  • Strukturiert

    Mit dieser Bezeichnung werden Weine beschrieben, die ein angenehm texturiertes Gefühl im Mund hinterlassen. Sie sind griffig und fest, werden aber gleichzeitig nicht von Tanninen dominiert. Strukturierte Weine sind oft sehr lange lagerfähig.

  • Gereift

    Gereifte Weine haben sich vom ungestümen Jungwein zum „erwachsenen“ Wein entwickelt und sind geprägt von den Tertiäraromen, die sich durch die Lagerung im Fass oder im Tank eingeschlichen haben. Teilweise sind kleine Fehler vorhanden, die sich unter anderem in Alterungstönen zeigen, jedoch keinen Mangel an Qualität darstellen. Oft sind nussige Aromen mit einem Hauch von Vanille und Karamell vorhanden, die Weine sind weich, gut strukturiert und besitzen einen angenehmen Säuregrad.

  • Jung zu trinken

    Die Gärung ist bei jungen Weinen abgeschlossen, Weinhefen sind zum Teil aber noch enthalten. Typisch ist die Spritzigkeit der Weine, auch ihr unruhiger Geschmack ist ein bekanntes Merkmal. Beispiele für einen jung zu trinkenden Wein sind der Vino Novo oder der Nouveau.

Kennen Sie Chianti, Syrah oder Sangiovese? Alle drei sind typisch italienische Qualitätsweine, die sich weltweit größter Beliebtheit erfreuen. (Foto: AdobeStock - 685337718 vvalentine)

Kennen Sie Chianti, Syrah oder Sangiovese? Alle drei sind typisch italienische Qualitätsweine, die sich weltweit größter Beliebtheit erfreuen. (Foto: AdobeStock – 685337718 vvalentine)


Die Weine der Toskana

Kennen Sie Chianti, Syrah oder Sangiovese? Bei allen dreien handelt es sich um typisch italienische Qualitätsweine, die weltweit bei Weinkennern geschätzt werden. Sie stammen aus einer Region mit sanften Hügeln, urigen Dörfern und dichten Wäldern, die direkt am Mittelmeer liegt und die die landschaftliche Schönheit scheinbar in Geschmack umwandeln kann. Unter den in der Toskana angebauten Rebsorten wird der autochthone Sangiovese als „König“ bezeichnet. Neben den drei eingangs genannten Weinen bietet diese mittelitalienische Region weitere berühmte Rote wie den Brunello di Montalcino, den Nobile di Montepulciano oder den Morellino di Scansano, die auf dem internationalen Markt eine große Rolle spielen.

Die typischen Eigenschaften der Toskana-Rotweine

Allgemein werden in der Toskana mehr rote als weiße Weine produziert, doch insgesamt ist die Weinvielfalt unglaublich groß. Insgesamt gibt es hier elf Weine, die das DOCG-Siegel tragen.

Darunter finden sich der Chianti, Vino Nobile di Montepulciano und der Brunello di Montalcino. Hinzu kommen 41 DOC-Weine sowie sechs IGT-Weine. Charakteristisch ist der Körperreichtum der Rotweine, die in reinsortiger Form oder als Cuvée hergestellt werden.

Darüber hinaus lieben Weinkenner das harmonische Zusammenspiel von Säure, Frucht und Gerbstoffen im Wein. Strukturiert, trocken bis lieblich, zu vielen Gelegenheiten und Speisen passend: Toskanische Rotweine bringen nur gute Eigenschaften mit.

Dazu kommen die vielen Varianten von würzig bis fruchtig, die es selbst Kennern schwer machen, ihren universellen Favoriten zu finden.

Allgemein gibt es in der Toskana mehr rote als weiße Weine, doch insgesamt ist die Weinvielfalt unglaublich groß. (Foto: AdobeStock - 632163795 Vladislava)

Allgemein gibt es in der Toskana mehr rote als weiße Weine, doch insgesamt ist die Weinvielfalt unglaublich groß. (Foto: AdobeStock – 632163795 Vladislava)

Die verschiedenen Weinbezeichnungen

Auf den Etiketten sind DOC, DOCG oder IGT zu lesen und klar ist vor allem eines: Diese Bezeichnungen stehen für Qualität. Auffällig ist, dass viele Bio-Rotweine diese Herkunftsbezeichnungen tragen, ein Zeichen dafür, dass der Öko-Weinbau gerade in Italien immer mehr an Bedeutung gewinnt.

Die üblichen Bezeichnungen umfassen:

  • DOC
    Die Abkürzung steht für „Denominazione di origine controllata“ und bedeutet so viel wie „kontrollierte Ursprungsbezeichnung“. Das Siegel ist mit den Kennzeichnungen „Q. b. A.“ (Deutschland), „DAC“ (Österreich) oder „AOC“ (Frankreich) gleichzusetzen.
  • DOCG
    Mit der Kennzeichnung „Denominazione di Origine Controllata e Garantita“ wird ein „kontrollierter und garantierter Ursprung“ des Weins bezeichnet. DOCG steht damit in Bezug auf die Güteklasse eine Stufe über DOC. Zusammen mit diesem Kürzel wurde DOCG zu „DOP“ (Denominazione di Origine Protetta) zusammengefasst, was für die „geschützte Ursprungsbezeichnung“ der Weine steht. Dennoch sind die traditionellen Kennzeichnungen noch immer üblich.
  • IGT
    Diese Abkürzung steht für „Indicazione Geografica Tipica“ und damit für eine „Typische geografische Angabe“. Einst wurde damit ein einfacher Landwein bezeichnet, heute ist das Etikett häufig auf einem hochwertigen Supertuscan oder „Supertoskaner“ zu finden. Üblicher ist seit einigen Jahren die Auszeichnung mit IGP (Indicazione Geografica Protetta, geschützte geografische Angabe); das Siegel wurde 2009 EU-weit in der Weinmarktordnung eingeführt.

So erkennen Sie einen Qualitätswein

Viele Weinkenner schwören auf Bio-Weine und sind der Meinung, dass das Bio-Siegel bereits ein guter Hinweis auf Qualität ist. Festzustellen ist sogar, dass immer mehr Weinbauern auf Bio umsteigen. Ihre Weine erhalten das grüne Symbol, das zeigt, dass alle Arbeitsprozesse bei der Weinproduktion strengen Vorgaben unterliegen und dass auf die Verwendung von Pestiziden, Herbiziden und Fungiziden verzichtet worden ist. Allein der Verzicht auf diese Schadstoffe sorgt dafür, dass ein Wein von höherer Qualität ist.

Die Unterschiede des biodynamischen und biologischen Anbaus

Auch Wein, der unter Bio-Richtlinien herstellt wurde, kann sich qualitativ unterscheiden! Vergleichen wir den biodynamischen und biologischen Anbau. Der biodynamische Weinbau unterliegt strengen Vorgaben, die Weingüter werden durch Demeter oder Ecovin bzw. andere unabhängige Organisationen geprüft. Das natürliche Gleichgewicht soll bei der Bewirtschaftung der Weingüter erhalten bleiben, maßgeblich für alle Arbeiten ist dabei der Mondkalender. Natürliche Präparate stärken den Boden und damit die Pflanzen, gedüngt wird mit Mist und Gründüngung.

Auch im biologischen Weinbau wird auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel verzichtet, eingesetzt werden nur Mittel natürlichen Ursprungs, um die Pflanzen zu stärken. Der biologische Weinbau umfasst jedoch nur die eingesetzten Stoffe, während der biodynamische Weinbau auch verschiedene Techniken und Methoden umfasst.

Die Vorteile dieser Art des Weinanbaus liegen auf der Hand: Natur und Umwelt werden geschont, Mensch und Natur nicht mit Schadstoffen belastet. Die Aromen der Weine können sich besser entfalten und zu dem Genuss eines tatsächlich edlen Tropfens kommt das gute Gewissen, mit dem Weinbau nichts und niemandem zu schaden.

Viele Weinkenner schwören auf Bio-Weine und sind der Meinung, dass die Kennzeichnung als Bio-Wein bereits ein guter Hinweis auf Qualität ist. (Foto: AdobeStock - 640680563 MNStudi)

Viele Weinkenner schwören auf Bio-Weine und sind der Meinung, dass die Kennzeichnung als Bio-Wein bereits ein guter Hinweis auf Qualität ist. (Foto: AdobeStock – 640680563 MNStudi)

So beeinflussen Holzfässer die Weinqualität

Findet der Ausbau des Weins im Holzfass statt, entstehen typische Aromen (v. a. Vanille) und Düfte (u. a. Nelke, Zedernholz, Kaffee, Schokolade, Kokos). Holzfässer sind nicht gänzlich luftdicht, was den Wein durch den geringen Luftaustausch nach einer gewissen Reifezeit weicher werden lässt.

Die Tannine, die adstringierend wirken, treten in den Hintergrund. Außerdem ist das Holzfass die beste Voraussetzung dafür, dass eine malolaktische Gärung ablaufen kann. Dies senkt den Säuregehalt des Weins deutlich und bewirkt, dass er etwas dichter wird.

Mittlerweile ist die Reifung im Holzfass auf vielen Weingütern für Rotwein Standard und echte Weinkenner können der Reifung im Stahltank oft nichts mehr abgewinnen. Ein echter Qualitätswein ist daher im Holzfass gereift.

Minimaler Sulfitgehalt als Qualitätsmerkmal

Gerade Bio-Weine weisen aufgrund der strengen Herstellungsbestimmungen einen geringen Sulfit-Gehalt auf.

Besonders positiv empfinden das Menschen, die gleichzeitig Weinkenner und Allergiker sind: Sie vertragen Wein mit einem geringen Sulfitgehalt deutlich besser.

Dass diese edlen Tropfen vor allem im biologischen und biodynamischen Weinbau vertreten sind, liegt unter anderem am Qualitätsanspruch der Weinbauern: Sie möchten ihrem hervorragenden Wein keinen unnötigen Konservierungsstoff zusetzen.

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