Im Trend: Alkoholfreie Weine und Sekte erfreuen sich wachsender Beliebtheit

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In den letzten Jahren hat das Angebot entalkoholisierter Weine und Sekte aus deutschen Kellern spürbar zugenommen. Immer mehr Verbraucher suchen nach alkoholfreien Alternativen, ohne dabei auf den Genuss von Wein oder Sekt verzichten zu müssen. Die deutschen Winzer haben diesen Trend erkannt und präsentieren eine Vielzahl hochwertiger alkoholfreier Produkte, die sowohl geschmacklich überzeugen als auch gesundheitsbewussten Konsumenten gerecht werden.

Immer beliebter: Der anhaltende Trend zu alkoholfreien Getränken

Laut dem Deutschen Weininstitut (DWI) hat die Verfügbarkeit von entalkoholisierten Weinen und Sekten in Weingütern, Winzergenossenschaften und Handelskellereien stark zugenommen. Obwohl der Anteil dieser alkoholfreien Produkte am gesamtdeutschen Weinkonsum im Jahr 2022 noch unter einem Prozent lag, verzeichnen nahezu alle Anbieter ein wachsendes Interesse. Im Lebensmitteleinzelhandel konnte ein Absatzzuwachs von etwa 18 Prozent bei entalkoholisierten Weinen verzeichnet werden.

Im Jahr 2021 wurden bereits etwa 23 Millionen Flaschen alkoholfreier Sekte verkauft, was einen deutlich größeren Absatz darstellt und auch weiterhin steigt. Für das Jahr 2022 wird erwartet, dass der Marktanteil alkoholfreier Sekte bereits sieben bis acht Prozent des gesamten hierzulande konsumierten Schaumweins ausmacht. Der Umsatz mit alkoholfreien Schaumweinen belief sich im vergangenen Jahr auf 91 Millionen Euro.

Innovative Technologien revolutionieren die aromaschonende Entalkoholisierung

Dank des Einsatzes neuer Technologien und kontinuierlicher Prozessoptimierungen haben sich entalkoholisierte Weine und Sekte in den letzten Jahren geschmacklich erheblich verbessert. Die Entalkoholisierung erfolgt heutzutage äußerst schonend für das Aroma bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen von unter 30 Grad Celsius. Dies geschieht entweder durch Vakuumdestillation oder in einer Schleuderkegelkolonne, was zu einem deutlichen Fortschritt in der Qualität der entalkoholisierten Produkte führt.

Bei der Auswahl der Grundweine spielen aromastarke Rebsorten und gute Qualitäten eine entscheidende Rolle, um sicherzustellen, dass eine maximale Menge an Aromastoffen in das entalkoholisierte Endprodukt übergeht und den fehlenden Alkoholgehalt im Wein weitgehend ausgleicht. Alkohol ist ein wichtiger Geschmacksträger, vergleichbar mit dem Fett in Lebensmitteln. Das Deutsche Weininstitut (DWI) erkennt jedoch noch weiteres Potenzial zur Steigerung der Qualität in diesem Segment.

Auf dem Vormarsch: Premiumisierungstrend bei alkoholfreien Schaumweinen

Bei alkoholfreien Schaumweinen wird der fehlende Alkohol durch die Anwesenheit von Kohlensäure recht gut kompensiert. Entalkoholisierte Sekte entstehen, indem der durch die Gärung des Zuckers entstandene Alkohol aus dem Wein entfernt wird und anschließend Kohlensäure hinzugefügt wird. In letzter Zeit lässt sich in diesem Segment auch ein bemerkenswerter Trend zur Premiumisierung beobachten, bei dem vermehrt Wert auf qualitativ hochwertige Produkte gelegt wird.

Viele Menschen, die den Alkohol beim Weingenuss meiden möchten, nehmen oft an, dass Traubensaft eine gute Alternative wäre. Allerdings enthält Traubensaft lediglich die fruchtigen Aromen der Trauben, ihm fehlt jedoch der charakteristische „weinige“ Geschmack, der erst durch die Gärung entsteht. Es ist wichtig zu beachten, dass alkoholfreier Sekt gemäß den weinrechtlichen Vorschriften als „Schäumendes Getränk aus alkoholfreiem Wein“ gekennzeichnet werden muss. Der Alkoholgehalt dieser Weine und Sekte muss unter 0,5 Volumenprozent liegen.

Laut einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts Nielsen aus dem Jahr 2020 zeigen die Ergebnisse, dass in Deutschland tendenziell mehr Frauen (60-66 %) als Männer alkoholfreien Wein und Sekt konsumieren. Zudem wird dieser überwiegend zu besonderen Anlässen und eher außerhalb des Hauses getrunken.

Das Deutsche Weininstitut (DWI) betrachtet die Gastronomie als Schlüssel, um alkoholfreie Weine einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen und ihre Akzeptanz zu steigern. Insbesondere durch das Angebot von glasweisen Verkostungen könne man die Menschen behutsam an alkoholfreie Weine heranführen. Gegenwärtig sind es vor allem gehobene und trendige Gastronomiebetriebe, die alkoholfreie Weine in ihrer Getränkekarte führen.

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