Eine Fläche, die zum Anbau von Wein genutzt wird, wird als Weinberg bezeichnet. In Süddeutschland trägt sie auch den Namen „Wengert“. Ein Berg muss es dabei aber nicht sein.
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Wengert: Definition
Der Wengert (Weinberg) bezeichnet allgemein die Fläche, die für den Weinanbau genutzt wird. Es muss sich dabei aber nicht um einen klassischen Berg handeln, wie er aus Filmen und von Fotos bekannt ist. Auch in Flachlage ist der Weinanbau möglich. Die Rebstöcke werden hier nebeneinander angepflanzt, daher trägt der Weinberg den Namen „Rebfläche“. Der Abstand der einzelnen Pflanzen zueinander beträgt jeweils mindestens ein Meter.
Weitere Faktoren, die für den Weinanbau beachtet werden müssen, sind:
- Wind
- Luftfeuchtigkeit
- Temperaturen am Tage und in der Nacht
Die genannten Faktoren bilden das Mikroklima, das sich von Weinberg zu Weinberg unterscheiden kann. Bei idealer Anlage der Fläche müssen die Rebstöcke ganzjährig gepflegt werden. Viele Weinberge nebeneinander bilden eine Weinberglage, die als Einzel- oder Großlage angegeben wird. Jede dieser Lagen gehört zu einem Weinbaugebiet. Innerhalb der Lage herrschen vergleichbare geologische und klimatische Bedingungen.
Vorteile des Wengerts
Durch den Anbau von Wein werden mitunter Flächen genutzt, die für eine anderweitige Bewirtschaftung nicht infrage kommen. Damit wiederum wird der Bodenerosion vorgebeugt bzw. entgegengewirkt.
Es ist empfehlenswert, den Weinberg zu begrünen, sodass keine Monokulturen entstehen. Die hier angepflanzten Grünpflanzen können zudem als Futter für Nutztiere wie zum Beispiel Schafe dienen. Weinberge sind ein wesentlicher Bestandteil der deutschen Kulturlandschaft und gehören zu den am stärksten vom Menschen beeinflussten Agrarökosystemen. Als malerische Hügelketten prägen sie nicht nur die Landschaft, sondern sind auch von großer wirtschaftlicher Bedeutung für die Weinproduktion. Doch während sie häufig intensiv bewirtschaftet werden und als Monokulturen gelten, bieten sie gleichzeitig wichtige Rückzugsgebiete für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren.
Nachteile des Wengerts
Ohne Begrünung der einzelnen Reihen entstehen Monokulturen, außerdem ist der Boden rund um die Rebstöcke ungeschützt der Bodenerosion ausgesetzt.
Nachteilig für das Gleichgewicht im Boden und für die Bodenlebewesen ist das Besprühen der Trauben mit Kupfermitteln. Der hohe Kupfergehalt im Boden erfordert einen Ausgleich mit Kalk.
Zusätzlich ist die Weinproduktion sehr wasserintensiv, ohne ausreichende Bewässerung sind die Trauben anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Außerdem mindern Trockenzeiten die Qualität des Weins.
Zur Weinherstellung selbst wird ebenfalls viel Wasser benötigt, zusätzlich braucht diese elektrische Energie.
Nachhaltige Weinbergarbeit: Der entscheidende Schritt für exzellenten Wein und gesunden Boden
Die Arbeit im Weinberg: Im Frühjahr legt der Winzer den Grundstein für eine gute Ernte
Im Frühjahr, in den ersten beiden Monaten des Jahres, beginnt die aufwendige Arbeit im Weinberg.
Der erste entscheidende Schritt besteht darin, die Reben auf ein bis zwei Ruten zurückzuschneiden. Diese sorgfältige Maßnahme legt den Grundstein für die Qualität der später zu erntenden Weine.
Viele Winzer haben erkannt, dass dieser Schritt von entscheidender Bedeutung ist, um die bestmögliche Traubenqualität zu gewährleisten.
Das abgeschnittene Holz wird häufig mit Maschinen verkleinert und in den Boden eingearbeitet, wodurch eine natürliche Humusanreicherung entsteht. Die Winzer setzen somit nicht nur auf exzellenten Wein, sondern auch auf eine nachhaltige Bewirtschaftung des Bodens.
Intensive Handarbeit erfordert sorgfältige Planung
Der Rebschnitt ist bis heute eine äußerst zeitaufwendige und intensive Handarbeit. Jeder größere Betrieb muss mehrere Wochen einplanen, um diese wichtige Aufgabe ordnungsgemäß zu erledigen. Die Winzer wissen, dass die sorgfältige Arbeit im Frühjahr einen entscheidenden Einfluss auf die gesamte Weinproduktion haben kann.
Unterstützung des Wachstums: Regelmäßige Versorgung der Triebe und des Bodens
Unterstützung des Wachstums: Gleichmäßige Versorgung der Triebe
Nach dem Rebschnitt steht den Winzern eine arbeitsintensive Zeit bevor. Vor dem Austrieb der Pflanzen werden die Reben gebogen und durch Binden in die gewünschte Form gebracht.
Dadurch wird eine gleichmäßige Versorgung der Triebe mit den notwendigen Nährstoffen sichergestellt. Die Winzer wissen um die Bedeutung einer optimalen Formgebung, um gesunde und kräftige Reben heranzuziehen.
Bodenpflege durch moderne Techniken
Die Winzer setzen moderne Techniken ein, um den Boden bestmöglich zu pflegen. Der Einsatz von Maschinen zur Lockerung des Bodens fördert die Durchlüftung und ermöglicht den Rebwurzeln eine bessere Aufnahme von Nährstoffen. Zusätzlich wird durch die Aussaat von begrünenden Pflanzen die natürliche Aktivität des Bodens unterstützt. Durch fortgeschrittene Analysemethoden können Winzer Nährstoffmängel leicht feststellen und gezielt ausgleichen.
Verantwortungsbewusste Düngung und Pflanzenschutz
Im modernen Weinbau lautet das Motto: So wenig wie möglich – so viel wie nötig. Dies gilt insbesondere für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Winzer setzen diese Hilfsmittel hauptsächlich ein, um die Reben vor tierischen Schädlingen und Pilzkrankheiten zu schützen. Durch eine gezielte und bedarfsgerechte Düngung und Begrünung der Rebzeilen können optimale Bedingungen für die Reben geschaffen werden, und gleichzeitig wird eine Belastung für das Grundwasser vermieden. Diese umweltbewussten Maßnahmen tragen dazu bei, dass Weingenießer auch in Zukunft erstklassige Weine genießen können.