Fleischverzicht nur ohne Gentechnik für 71% der Befragten der Forsa-Studie

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Ein neuer Trend erobert Deutschland: Geschmack braucht kein Fleisch. Im Gegenzug zu diesem Fleischverzicht entwickeln Verbraucher ein feinsinniges Auge beim Kauf von Fleischersatzprodukten. So legen laut einer forsa Studie 71 Prozent der Kunden besonderen Wert darauf, dass diese keine gentechnisch veränderte Zutaten beinhalten, was nur von 76 Prozent als wichtig erachtet wird.

Fleischverzicht und wie die Deutschen ihn zelebrieren

Das Wachstum im Bewusstsein für Ernährung und ökologische Aspekte, das durch die Entscheidung für Fleischersatzprodukte erleichtert wurde, ermutigt Hersteller und Einzelhändler dem Kundenwunsch nach Gentechnikfreiheit durch das Siegel „Ohne GenTechnik“ zu entsprechen. Eine Forsa-Umfrage, die im Oktober 2022 von der PHW-Gruppe mit ihrer Marke „Green Legend“ beauftragt und durchgeführt wurde, zeigt, dass Fleischersatzprodukte wie Seitanwürstchen und Sojaschnitzel mittlerweile ebenso viele Marktanteile erlangen, wie es zuvor bei Milchprodukten, Geflügel und Eiern der Fall war. Dies wird durch die Teilnehmer, Flexitarier, Vegetarier und Veganer, die Fleischersatzprodukte konsumieren, bestätigt.

Der Feinschmecker entwickelt sich zum Flexitarier

Gourmets stimmen überein, dass Vegetarismus eine fitte Ernährungsweise sein kann, aber sie betonen auch, dass es wesentlich ist, dass Personen, die sich dafür entscheiden, einen gut zusammengestellten Speiseplan haben, der alle Nährstoffe, die sie benötigen, enthält. Darüber hinaus bewerten Gourmets exquisite, qualitativ hochwertige Produkte und sind der Meinung, dass es bei einer vegetarischen Ernährung darum geht, die passende Balance zwischen Gemüse, Hülsenfrüchten, Getreide und Nüssen zu finden.

Die Untersuchungsergebnisse von Forsa machen deutlich, dass der Trend weg vom Mono-Fleisch-Konsumenten „Feinschmecker“ und hin zum Flexitarismus anhält und kontinuierlich zunimmt: Mehr als die Hälfte der Befragten (51 Prozent) wird 2022 bewusst auf Fleisch verzichten, was einer Erhöhung des Anteils der Flexitarier von 44 auf 47 Prozent innerhalb von zwei Jahren entspricht. Es gibt auch eine steigende Anzahl an Vegetariern (4 Prozent, verglichen mit 8 Prozent im Jahr 2020). Allerdings beträgt der Anteil derjenigen, die komplett auf tierische Produkte verzichten, nach wie vor nur 1 Prozent.

Die Flexitarierzahl wächst in allen Altersgruppen: 43% der 18- bis 29-Jährigen entschieden sich 2022 für die flexitarische Ernährungsweise, was einem Anstieg um 8 Prozent im Vergleich zu 2020 entspricht. Diejenigen im Alter zwischen 30 und 44 Jahren erhöhten ihren Anteil um 3 Prozent, die 45- bis 59-Jährigen um 4 Prozent und nur die älteste Altersgruppe (60 – 75 Jahren) erlebte einen leichten Rückgang um 3 Prozent.

Infografik: Wer verzichtet manchmal auf Fleisch? (Quelle: PHW-Gruppe)

Infografik: Wer verzichtet manchmal auf Fleisch? (Quelle: PHW-Gruppe)

 

Es gibt viele Gründe, warum Fleischverzicht keinen Lustverlust bedeutet

Immer mehr Menschen entscheiden sich, fleischlos zu essen. Umweltschutz, Nachhaltigkeit, Klima- und Ressourcenschutz sind für 66 Prozent der Befragten der entscheidende Faktor. Frauen sind stärker als Männer dazu bereit, sich fleischlos zu ernähren und das aus Gründen des Tierschutzes. Im Alter von 60 bis 75 Jahren ist es mehr als die Hälfte der Befragten, die aus gesundheitlichen Gründen verzichten. Zwischen Männern und Frauen gibt es hier signifikante Unterschiede.

Infografik: Gründe für Fleischverzicht: „Warum wird auf Fleisch verzichtet?“ (Quelle: PHW-Gruppe)

Infografik: Gründe für Fleischverzicht: „Warum wird auf Fleisch verzichtet?“ (Quelle: PHW-Gruppe)

 

Fleischverzicht ist mit hochwertigen Fleischersatzprodukten ein Zugewinn

Alternative Proteinquellen, die als Fleischersatzprodukte zur Verfügung stehen, sind heutzutage noch beliebter als früher und werden über alle Kategorien hinweg geschätzt. Der Proteingehalt von Fleischersatzprodukten ist nicht schlechter als das Original und ihr Geschmack und ihre Haptik überzeugen. Somit ist es nicht verwunderlich, dass mehr als die Hälfte der Flexitarier, Vegetarier und Veganer Fleischersatzprodukte kaufen.

Infografik: „Welches sind die beliebtesten Fleischersatzprodukte?“ (Quelle: PHW-Gruppe)

Infografik: „Welches sind die beliebtesten Fleischersatzprodukte?“ (Quelle: PHW-Gruppe)

Beliebteste Fleischersatzprodukte
Fleischersatzprodukt 2020 2022
Tofu 22 % 27 %
Fleischloses Hack 20 % 23 %
Aufschnitt 18 % 22 %
Schnitzel 14 % 21 %
Burger 13 % 21 %
Nuggets 12 % 17 %
Geschnetzeltes / Streifen 11 % 16 %
Würstchen 13 % 15 %
Frikadellen 12 % 15 %
Bratwurst 9 % 11 %

Auf die Inhaltsstoffe kommt es an

Konsumenten zeigen ein gesteigertes Interesse an Fleischersatzprodukten, die ohne Palmfett, Gentechnik, Geschmacksverstärker und Soja hergestellt werden. Im Vergleich zu 2020 hat sich die Wichtigkeit dieses Aspekts um 8% erhöht. Glutenfreie Lebensmittel spielen hingegen eine eher untergeordnete Rolle, da sich 86% gegen diese Art von Produkten entscheiden. Flexitarier bevorzugen in der Regel Geflügel (80% im Jahr 2020, 78% im Jahr 2021), gefolgt von Rindfleisch (63% im Jahr 2020, 68% im Jahr 2021), Fisch (59% im Jahr 2020, 70% im Jahr 2021), Schweinefleisch (38% im Jahr 2020, 45% im Jahr 2021) und Lammfleisch (20% im Jahr 2020, 26% im Jahr 2021).

Welche Proteinquellen bevorzugen Flexitarier, Veganer und Vegetarier?

Flexitarier können die besten Proteinquellen in Eiern, Hühnchen, Fisch, Lamm, Bohnen, Nüssen, Samen und Tofu finden. Veganer können die höchsten Proteinwerte aus Tofu, Seitan, Tempeh, Hülsenfrüchten, Nüssen, Samen, Soja-Produkten, Quinoa und Spirulina beziehen. Vegetarier können die beste Proteinzufuhr aus Eiern, Hühnchen, Bohnen, Nüssen, Samen, Tofu, Tempeh, Seitan, Soja-Produkten, Quinoa, Käse, Joghurt und Spirulina beziehen.

Die Untersuchung offenbarte, dass sich die Ernährungsgewohnheiten von Jahr zu Jahr verändern, wobei das Alter der Konsumenten einen Einfluss auf die Wahl der Proteinquellen hat. Flexitarier, Vegetarier und Veganer greifen immer häufiger auf Kartoffeln (78 Prozent), Nüsse und Kerne (69 Prozent), Reis (62 Prozent) und Erbsen (55 Prozent) als pflanzliche Proteinquellen zurück, insbesondere innerhalb älterer Bevölkerungsgruppen. Weizen (32 Prozent), Mais (32 Prozent), Soja (23 Prozent), Pilzkulturen (21 Prozent) und Ackerbohnen (16 Prozent) werden vor allem von jüngeren Menschen bevorzugt. Erbsen als pflanzliche Proteinquelle erfreuen sich seit 2020 um 6 Prozent mehr Beliebtheit. Soja kommt weiterhin bei Vegetariern und Veganern hoch im Kurs (57 Prozent im Vergleich zu 2020s 44 Prozent), während Flexitarier nur 20 Prozent der pflanzlichen Proteinquellen aus Soja beziehen (+2 Prozent im Vergleich zu 2020).

Infografik: „Welches sind die beliebtesten pflanzlichen Proteinquellen?“ (Quelle: PHW-Gruppe)

Infografik: „Welches sind die beliebtesten pflanzlichen Proteinquellen?“ (Quelle: PHW-Gruppe)

Beliebteste pflanzliche Proteinquellen
Proteinquelle (pflanzlich) 2020 2022
Kartoffeln 77 % 78 %
Nüsse & Kerne 77 % 69 %
Reis 63 % 62 %
Erbsen 49 % 55 %
Weizen 30 % 33 %
Mais 27 % 32 %
Soja 23 % 23 %
Pilzkulturen 18 % 21 %
Ackerbohnen 13 % 16 %

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